Die Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) tritt häufig im Winter auf. Jeder siebte Erwachsene im Land leidet mindestens einmal pro Jahr darunter. »Das feuchte ungemütliche Wetter einerseits und kuschelig warme Wohnräume mit trockener Luft andererseits bieten ideale Voraussetzungen für eine Infektion«, erläutert der Düsseldorfer HNO-Facharzt Dr. Michael Bohndorf. Typische Symptome sind eine verstopfte Nase, Schnupfen, Mattigkeit und ein Druckgefühl an Stirn und Wangenknochen. Hinzu kommen oft Kopfschmerzen sowie hin und wieder ein vermindertes Hörvermögen, wenn auch die Mittelohren entzündet sind.
Ausgelöst wird die Atemwegserkrankung zunächst durch virale Infekte. Heilen diese nicht aus, sind auch Bakterien beteiligt. »Der Infekt breitet sich über die Nase in einzelnen oder sämtlichen Nasennebenhöhlen aus, die über Gänge miteinander verbunden sind«, so Dr. Bohndorf. Durch den Schnupfen während einer Erkältung schwellen die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen an und die Öffnungen zur Nase werden eingeengt. Mithilfe salzhaltiger Nasenduschen oder -spülungen lässt sich die Schleimhaut von Sekret und Verunreinigungen befreien, was zum Abschwellen führt. Im akuten Fall wirken ebenso gefäßverengende Sprays oder das Inhalieren von Kamilledämpfen. »Ist nach wenigen Tagen keine Besserung spürbar oder kommen starke Schmerzen hinzu, sollte unbedingt der HNO-Arzt konsultiert werden, um der Entstehung chronischer Entzündungen vorzubeugen«, rät Dr. Bohndorf. Durch eine Nasenspiegelung (Rhinoskopie) und gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung kann der Arzt feststellen, welche Art von Erkrankung vorliegt. Möglicherweise ist auch eine Röntgenuntersuchung erforderlich. Bei schwererem Krankheitsverlauf kommen Antibiotika zur Anwendung. Bei Komplikationen im Bereich der Augenhöhle (Hirnhautentzündungen) oder bei chronischen Entzündungsprozessen lässt sich eine Operation kaum umgehen.
Grundsätzlich gilt es, auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten, damit die Schleimhäute trotz trockener Heizungsluft feucht bleiben. Saunabesuche, vitaminreiche Kost, viel frische Luft und wenig Tabak und Alkohol sind wirkungsvolle vorbeugende Maßnahmen.
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