Jetzt haben die kleinen Kraftbündel Erntezeit und man sollte reichlich davon essen. Der Vitamin-Snack enthält einen Power-Mix an Vitalstoffen. Das stärktdie Abwehrkräfte und lindert zudem Entzündungen.
Draußen drückend heiß, drinnen frostig kühl: Gerade im Sommer muss unser Körper extreme Temperaturwechsel ertragen, weil immer häufiger Klima-Anlagen im Einsatz sind. Die Geräte stressen den Organismus aber nicht nur durch Kälte. Sie entziehen der Luft oft auch Feuchtigkeit und trocknen dadurch die Schleimhäute der oberen Atemwege aus. Diese schwächeln anschließend als Schutzschilde gegen Krankheits-Erreger. Schmerzhafte Hals- und Kehlkopf-Entzündungen können die Folge sein. Die Stimme klingt dann kratzig und belegt oder sie fällt schlimmstenfalls komplett aus.
Abwehrkräfte. Ist der Körper derart geschwächt, benötigt er eine Extra-Portion an Vitalstoffen – allen voran Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt. Sie wird über die Nahrung aufgenommen und stärkt nicht nur das Immunsystem: Als Antioxidans schützt sie auch vor zellschädigenden Stoffen. In Schwarzen Johannisbeeren steckt jede Menge dieses Power-Vitamins. Eine Portion (125 g)enthält 218 mg. Das ist das Doppelte der Menge, die ein gesunder Mensch pro Tag benötigt. Als Richtwert empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) täglich 110 mg für Männer und 95 mg für Frauen. Ausnahme: Schwangere, stillende Mütter, Raucher oder Stress-Geplagte. Ihr Bedarf ist noch höher.
Lebens-Elixier. Der Vitamin-C-Spitzenreiter unter den heimischen Früchten gilt in vielen Kulturkreisen als Symbol für langes Leben. Wel- ches Gesundheits-Potenzial in dem fruchtigen Snack steckt, erforscht auch die moderne Medizin. So sollen Schwarze Johannisbeeren u. a. das Gehirn durch den Pflanzenfarbstoff Anthocyan nähren. Dieser kann möglicherweise der Alzheimer-Demenz vorbeugen, wie Untersuchungen im Rahmen des EU-Projektes „Brain-HealthFood“ (Gehirn-Gesundheits-Nahrung) vermuten lassen.
Schutz für die Zellen und bessere Durchblutung
Linderung. Anthocyane stecken in blauen, violetten, roten oder blau-schwarzen Gemüse-Sorten sowie Früchten. Unter anderem hemmen sie Entzündungen, schützen die Gefäße und fördern darüber hinaus allgemein die Durchblutung.
Vielseitig. Wenn es ums körperliche Wohlbefinden geht, sind die säuerlichen Beeren Multitalente. Sie enthalten Gerbsäure, die beruhigend auf den Darm wirkt und so gegen Durchfall hilft. Bluthochdruck-Patienten profitieren von den kleinen
Kraftbündeln dank des hohen Kalium-Gehalts. Dies senkt den Blutdruck, entwässert und entgiftet. In Laborversuchen zeigten die Inhaltsstoffe der „Träuble“ zudem antivirale Fähigkeiten gegen die Erreger von Lippenherpes. Da ihr Saft ebenso wie ein Tee aus den Blättern gegen Rheuma und Gicht hilft, nennt man sie im Volksmund auch Gichtbeere. Der tiefrote Saft tötet Krankheits-Erreger ab.
Anwendung. Trinken Sie bei Heiserkeit über den Tag verteilt ein Glas Johannisbeersaft. Er wirkt antibakteriell, lindert Halsschmerzen und Hustenreiz. Wichtig ist dabei, ihn einige Zeit im Mund zu behalten, bevor er geschluckt wird. Auch Gurgeln mit einem Sud aus den Blättern hilft. Man überbrüht sie mit etwas heißem Wasser, lässt sie einige Minuten ziehen und gießt die Flüssigkeit über ein Sieb ab. Auch andere Naturmittel haben sich bei Heiserkeit bewährt.
Salbei. In ihm steckt die geballte Kraft ätherischer Öle. Das vertreibt Krankheits-Erreger im Mund- sowie Rachenraum und beruhigt die Schleimhäute. Mehrmals täglich eine Tasse warmen Tees trinken.
Quark. Eine Wohltat für die angeschlagene Stimme sind zimmerwarme Halswickel mit Quark. Das Milchprodukt enthält Enzyme, die den Stoffwechsel anregen und Entzündungen hemmen. Dazu den „Topfen“ etwa fünf bis zehn Millimeter dick auf ein dünnes Baumwolltuch streichen, auf den Hals legen, mit einem Schal umwickeln und über Nacht einwirken lassen.
Salz. Das „weiße Gold“ desinfiziert und lässt die Schleimhäute abschwellen. Entweder mit Salzwasser gurgeln (lauwarm) oder inhalieren. Dazu 1 EL Salz in einen Liter kochendes Wasser geben, Topf vom Herd nehmen, Flüssigkeit in eine Schüssel gießen und die Dämpfe einatmen.
Experten-Tipp:
was der Schulmediziner rät
Heiserkeit ist meist die harmlose Folge einer Entzündung im Kehlkopfbereich (Laryngitis). „Die Schleimhäute der Stimmlippen schwellen an, sodass diese nicht mehr frei schwingen können“, erklärt Dr. Michael Bohndorf aus Düsseldorf.
Diagnose
„Zunächst wird der Rachen- und Mundraum auf Infektionen untersucht und eventuell ein Abstrich gemacht“, so der Experte. „Zur Überprüfung der Funktionalität der Stimmlippen ist manchmal auch eine Laryngoskopie erforderlich – eine Spiegelung des Kehlkopfes.“
Vorbeugen
Meiden Sie klimatisierte Räume! Die trockene Luft schadet denSchleimhäuten. Ganz wichtig ist auch Trinken: mindesten zwei Liter Wasser oder Tee am Tag.
Therapie
Bei Heiserkeit sollten Sie wenig sprechen, keinesfalls schreien und sich nicht räuspern. Lauwarmer Tee,z.B.Salbei,hält die Stimmbänder feucht, wirkt abschwellend und beruhigend.