Praxis für HNO

Praxis für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
Am Rathaus 10
47475 Kamp-Lintfort

Plötzlich beginnt der Boden zu schwanken. Mareike Mayr (65) muss sich hinsetzen, damit sie nicht stürzt und sich verletzt.

Diese Attacken dauern zwar nur wenige Minuten, doch sie kehren immer wieder. Wie der Rentnerin geht es etwa jedem fünften Deutschen, schätzen Experten.

Wer regelmäßig unter Schwindel-Attacken leidet, sollte seinen Hausarzt um Rat fragen. Schließt dieser Kreis- lauf-Erkrankungen oder Medikamenten-Nebenwirkungen aus, kann er die Patienten an einen HNO-Arzt, Neurologen oder eine spezielle Schwindel- Ambulanz überweisen.

Bei älteren Menschen diagnostizieren die Experten be- sonders häufig den sogenannten Lagerungs-Schwindel. Durch eine Bewegung – zum Beispiel das morgendliche Aufrichten im Bett – können winzige Kristalle in die inneren Gehör-Gänge wandern. Dort reizen sie besonders empfindliche Sinnes-Zellen, die Fehlinformationen an das Gehirn senden. Betroffene fühlen sich, als ob sie sich wie ein Kreisel um die eigene Achse drehen – oft wird ihnen auch übel. Nach wenigen Minuten ist der Spuk zum Glück meist vorbei.

Regelmäßige Übung für das Gehirn

Diese Schwindel-Anfälle schränken den Alltag stark ein. Doch es gibt Hilfe! Der Arzt kann mit speziellen Manövern die störenden Steinchen aus den Gehör-Gängen lösen. Dabei sitzt der Patient, sein Kopf ist leicht gedreht. Dann legt der Arzt den Betroffenen abrupt auf die Seite, ohne den Kopf zu bewegen.

Er bleibt für drei Minuten in dieser Position, danach wird er schnell auf die andere Seite gedreht. Nach drei Minuten darf er sich wieder aufsetzen.

Wichtig für zu Hause: auf keinen Fall Bewegungen ver- meiden, die Schwindel auslösen. Denn das Gehirn muss lernen, richtig mit den falschen Signalen umzugehen.

Die zweithäufigste Form ist der Schwank-Schwindel. Der Betroffene fühlt sich, als wäre er auf einem Schiff bei heftigem Seegang. Zu den Ursachen zählen Stress, Angst oder auch Depressionen. Manchmal gibt es für die Attacke Auslöser, zum Beispiel eine Menschen-Ansammlung. Im Akut-Fall heißt es: Ruhe bewahren! Atmen Sie bewusst ein und aus.

Auf lange Sicht ist jedoch eine Psycho-Therapie empfehlenswert.

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